reg: 07.10.2024, 13:13
online:Gestern, 19:29
Ich bin Carter Baizen, der Typ, der nie lange genug an einem Ort bleibt, um wirklich irgendwo hinzugehören. Geboren in die Welt der Reichen und Schönen der Upper East Side, fühlte ich mich dort nie wirklich zu Hause. Während alle anderen in meiner Umgebung klare Erwartungen und vorgezeichnete Wege hatten, war ich immer der, der ausbrach. Studieren an Ivy-League-Universitäten? Klar, hab’s versucht, bin abgehauen. Ein gut bezahlter Job in der Finanzwelt? Nichts für mich. Ich suchte nach mehr – nach Freiheit, nach Abenteuer. Was mir oft entging, war, dass ich dabei vor mir selbst weglief.
Früher war ich unberechenbar, getrieben von einem Drang, Neues zu entdecken, und dem Wunsch, der Langeweile des privilegierten Lebens zu entkommen. Reisen nach Europa, Deals im Nahen Osten, ein bisschen Glücksspiel hier und da. Ich war überall und nirgends. Mein Leben war chaotisch, aber ich war zufrieden mit der Idee, dass ich derjenige war, der die Regeln brach, statt sich an sie zu halten. Doch das Problem dabei war, dass ich nie wirklich irgendwo ankam.
Serena … war ein Kapitel für sich. Wir hatten etwas Besonderes, doch ich war zu blind, zu unfähig, das zu erkennen, solange ich es hatte. Als wir uns trennten, habe ich gemerkt, dass ich verloren war, mehr als ich es mir eingestehen wollte. Und das lag nicht nur an ihr. Ich war einfach nicht der Mann, der ich sein wollte.
Nach meiner letzten Flucht aus New York bin ich nach Los Angeles gegangen. Die Stadt der Träume, aber für mich war es ein Ort, um der Realität zu entkommen. Doch aus irgendeinem Grund habe ich dort zum ersten Mal innegehalten. LA hat mich nicht sofort gepackt, aber langsam habe ich realisiert, dass ich nicht immer weglaufen kann. Ich habe mir dort etwas aufgebaut, eine kleine Kreativagentur für Start-ups. Es war mein erstes echtes Projekt, etwas, das ich nicht nach ein paar Monaten hinter mir ließ. Ich lernte, Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich, sondern auch für andere. In LA habe ich verstanden, dass Abenteuer nicht immer bedeuten, alles hinter sich zu lassen. Manchmal bedeutet es, etwas Beständiges zu schaffen.
Doch so sehr ich dachte, ich hätte mich in Los Angeles gefunden, rief mich New York zurück. Die Stadt hat mich mehr geprägt, als ich je zugeben wollte. Ich dachte, ich könnte davonlaufen, aber die Wahrheit ist, dass ich zu ihr gehöre. Meine Familie, die Leute, die ich hier kenne – selbst Serena und die Freunde, die ich zurückgelassen habe – sie sind Teil von mir. Vielleicht brauche ich dieses Chaos, diese Energie, um herauszufinden, wer ich wirklich bin.
Ich bin nicht mehr derselbe Carter, der damals ging. Aber ich bin auch nicht perfekt – noch nicht. Ich arbeite daran, mir selbst treu zu bleiben, ohne ständig auf der Suche nach einem neuen Abenteuer zu sein. Die Welt dreht sich weiter, und ich werde versuchen, nicht mehr nur Zuschauer zu sein, sondern endlich meinen Platz in ihr zu finden.